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Osteopathie als personenzentrierte und integrierende Behandlungsmethode (Teil 2)

Ein Diagramm, das die verschiedenen Patiententypen zeigt, einschließlich derjenigen, die in Hamburg Kinderosteopathie und Sportosteopathie suchen.
Osteopathie als personenzentrierte und integrierende Behandlungsmethode (Teil 2)
Torsten Liem, Christian Lunghi

Zusammenfassung

Nachdem in Teil 1 des Beitrags im vorigen Heft ein deutlicher Bedarf für einen kohärenten, interprofessionellen und metakonzeptionellen Rahmen für die osteopathische Versorgung nachgewiesen wurde, wird im 2. Teil des Hypothesenpapier die Integrale Theorie (IT) als ein ganzheitlicher, evidenzbasierter, multimodaler, selbstreflexiver klinischer Argumentationsprozess vorgeschlagen und aufgezeigt, wie die verschiedenen osteopathischen Versorgungsmodelle in das Vier-Quadranten-Modell der IT integriert werden können. Die Integrale Theorie findet beispielsweise im Rahmen der psychosomatischen Osteopathie ihre Anwendung, bei der auch die spirituelle Komponente des Seins beleuchtet wird, um Patient*innen innerhalb ihres gesamten Lebenskontexts zu behandeln. So können beim Menschen in jedem dieser – von der Befruchtung bis zum Tod reichenden – Entwicklungsschritte und Morphodynamiken mögliche schädliche oder belastende externe oder interne Einflüsse auftreten, die zu Befindensstörungen, Symptomen und zu somatisch-energetisch-psychischen Dysfunktionsmustern führen können.

Schlüsselwörter
Interprofessionalität, Integrale Theorie, multimodale bifokale Integration, biopsychosoziales Modell, biomechanisches Modell, Vier-Quadranten-Modell, osteopathische manuelle Therapie (OMT), psychosomatische Osteopathie, somatisch-energetisch-psychisches Dysfunktionsmuster

Abstract
Having demonstrated a clear need for a coherent, interprofessional, and metaconceptual framework for osteopathic care in part 1 in the previous issue, part 2 of this hypothesis paper proposes Integral Theory (IT) as a holistic, evidence-based, multimodal, self-reflexive clinical reasoning process and shows how the different osteopathic models of care can be integrated into the 4-quadrant model of IT. This is used, for example, in the context of psychosomatic osteopathy, where the spiritual component of being is also taken into account in order to treat patients within their whole life context. Thus, in humans, in each of these developmental steps and morphodynamics – from conception to death – possibly harmful or stressful external or internal influences may occur, which can lead to disorders of well-being, symptoms and to somatic-energetic-psychic dysfunctional patterns.

Keywords
interprofessionality, Integral Theory, multimodal bifocal integration, biopsychosocial model, biomechanical model, four quadrant model, osteopathic manipulative treatment (OMT), psychosomatic osteopathy, somatic-energetic-psychic dysfunction patterns

Die Integrale Theorie (IT)
In der Debatte über mögliche Metakonzepte in der Osteopathie scheint eine Orientierung an anderen Gesundheitsberufen, wie der Krankenpflege, die bereits einen Metarahmen anwenden, sinnvoll. Dies könnte dabei helfen, die vielen teils unvereinbar erscheinenden Gesichtspunkte in eine osteopathische Intervention am Patienten einzubeziehen und so Konsens unter den unterschiedlichen Standpunkten zu schaffen. Der Publizist und Philosoph Ken Wilber entwickelte unter anderen die sog. Integrale Theorie (IT), bei der es sich um einen Versuch handelt, natur-, human- und geisteswissenschaftliche Denkansätze mit rationalen sowie spirituellen Weltsichten zu vereinen. Sie soll einen organisatorischen Rahmen bieten, um verschiedene Theorien und Philosophien inter- und intrakonzeptionell zu ordnen. Darauf aufbauend haben bereits 2006 Liem und 2017 Van den Heede praxisrelevante Ansätze für die osteopathische Diagnose und Behandlung sowie von Shea et al. 2019 für die Krankenpflege entwickelt [31], [36], [61].

Die IT birgt das Potenzial, die osteopathische Versorgung („osteopathic care“; OC) im Hinblick auf die Interprofessionalität mit anderen Gesundheitsberufen zu harmonisieren, indem die IT die traditionellen und die neuen osteopathischen Rahmenbedingungen integriert [61]. Damit sich dieses Potenzial entfalten kann, braucht es eine Einbettung der IT in die Praxis der Gesundheitsberufe im Allgemeinen und in die der OC im Speziellen.

In diesem Hypothesenpapier sollen Argumente für die Implementierung eines integrierenden Modells der osteopathischen, personenzentrierten Versorgung dargestellt werden und zu einer konstruktiven Debatte anregen. Solch eine Metatheorie könnte als Interpretation der IT entstehen und die Rahmenbedingungen für eine – auf empathischen Prinzipien basierende – partnerschaftliche therapeutische Beziehung schaffen [36] sowie der Notwendigkeit nachkommen, die Grundlagen für eine personenzentrierte osteopathische Praxis zu gestalten [16], [61], [73], indem das Individuum samt seiner Geschichtlichkeit und seiner Kontexte mit einzubeziehen sind [18].

Die IT ermöglicht durch ihre systemische und kohäsive Struktur eine disziplinübergreifende Synthese der natürlich vorkommenden Wachstumshierarchien [6], [61]. Für sein Modell hat Ken Wilber fünf Bereiche der menschlichen Erfahrung – nämlich Quadranten, Ebenen, Linien, Zustände und Typen – beschrieben. Diese Bereiche werden weiter in einem vier Perspektiven beinhaltenden Rahmen (Vier-Quadranten-Modell; 4QM) zusammengefasst, um der Komplexität von Gesundheit, Krankheit und Behandlungsprozessen gerecht zu werden [75]. So werden Perspektiven auf die Welt, bestehend aus inneren und äußeren Aspekten, sowie Wahrnehmungen von der Welt sowohl auf der individuellen als auch auf der kollektiven Ebene integriert [31], [61], [75].

Im Vier-Quadranten-Modell (4QM) werden also individuelle innere, individuelle äußere, kollektive innere und kollektive äußere Aspekte berücksichtigt.

Jeder der Quadranten zeigt phylo- sowie ontogenetische Entwicklungsdynamiken. Dieses Modell wird erweitert und modifiziert in der psychosomatischen Osteopathie angewendet (s. Abb. 1). So können beim Menschen in jedem dieser – von der Befruchtung bis zum Tod reichenden – Entwicklungsschritte und Morphodynamiken mögliche dysfunktionelle externe oder interne Einflüsse auftreten, die zu Befindensstörungen, Symptomen oder zu somatisch-energetisch-psychischen Dysfunktionsmustern führen können und ggf. die Integration durch individuell angepasste osteopathische Interventionen unterstützt werden [37], [38]. Ein Überblick über die IT ist in Tab. 1 dargestellt.

Abb.1: In der Behandlung der psychosomatischen Osteopathie zu berücksichtigende Aspekte im Rahmen des Vier-Quadranten-Modells

 

 

Die IT bietet den organisatorischen Rahmen, um personenbezogene Informationen innerhalb der dyadischen Beziehung und mit der Umwelt zu organisieren. Hierzu stehen zwei verschiedene Kanäle zur Verfügung: der gewöhnliche und der nicht-gewöhnliche Kanal. So können beispielsweise Tastbefunde, aber auch biomedizinische Daten auf verschiedene Weise therapeutisch betrachtet werden [61], [75]. Beispielsweise kann das Verhältnis der Patient*innen zu deren Innen- und Außenwelt befundet werden im Sinne relativer Autonomie (Selbsterhaltungs-, Selbstbehauptungs- und Assimilationstendenz eines Holons und Ausdruck seiner Ganzheit) und Anpassungsfähigkeit (Tendenz, Beziehungen einzugehen und sich einzufügen und Ausdruck der Teilheit eines Holons) [31].

Das Holonkonzept wurde ursprünglich von Koestler entwickeltet und von Wilber weiter differenziert. Danach ist die Wirklichkeit weder aus Ganzen noch aus Teilen zusammengesetzt, sondern aus Ganzen/Teilen, die Holons genannt werden [31].

  • Ist die relative Autonomie, das Sichbehaupten dysfunktionell gegenüber der äußeren Welt erhöht, hat sich der Teile-Aspekt im Patienten/in der Patientin dysfunktionell vermindert, zugunsten des Ganze-Aspekts. Der energetische Befund ist meist dadurch gekennzeichnet, dass der Organismus mehr Energie aufnimmt, als er abgibt. Die Zunahme relativer Autonomie beruht hier nicht wie in einer gesunden Entwicklung auf einer Verinnerlichung und Umarmung von immer mehr Seinsebenen, sondern auf der Trennung und Distanzierung zu ihnen. 
  • Verlust der relativen Autonomie, im Sinne einer Schwächung der natürlichen Abgrenzung. Hier findet eine Verminderung der relativen Autonomie statt, d.h. der Ganze-Aspekt der Person nimmt ab und ihr Teile-Aspekt, ihre Empfänglichkeit bzw. Rezeption nimmt dysfunktionell zu. Ihre Grenzen gegenüber der Außenwelt sind vermindert bzw. die Abgrenzung zur Außenwelt ist geschwächt. Verminderung der Abgrenzung ist hier nicht, wie in einer gesunden Entwicklung, eine verminderte Egozentrik, sondern eine Schwächung der Fähigkeit einer Person, ihre Ganzheit gegenüber der Außenwelt instand zu halten. Ihre Ganzheit hat sich zugunsten ihres Teile-Aspekts dysfunktionell verschoben. Der energetische Befund ist meist dadurch gekennzeichnet, dass der Organismus mehr Energie abgibt, als er aufnimmt. 

Auch das Verhältnis zwischen Selbstimmanenz (Umfassung des Niedrigeren durch das Höhere, z.B. Relativierung limbischer Impulse durch den präfrontalen Kortex) und Selbsttranszendenz (evolutionärer Drang zu einer höhereren Ebene, in dem neue Holons emergieren und über das Bestehende hinausgelangen) kann befundet werden. Dysfunktionell kann Selbstimmanenz als Dissoziation und Selbsttranszendenz als Teilselbstauflösung mit jeweils mit einer assoziierten Symptomen auftreten [31]: 

  • Selbstauflösung: Dabei findet eine Regression statt, d.h. bestimmte somatische/psychische Anteile einer Person sind nicht mehr optimal integriert, sondern desintegriert. Beispielsweise können bereits inhibierte frühkindliche Reflex- bzw. Reaktionsmuster wie der asymmetrisch tonische Nackenreflex wieder teilweise auftreten oder bereits erworbene Regulationen wie Harnkontinenz können desintegrieren und als Enuresis nocturna in Erscheinung treten etc. Umgekehrt können während des Heilungsprozesses Regressionsphänomene auftreten, wie ehemals unterdrückte Störungen, Emotionen oder chronische Beschwerdebilder sich in akute zurückwandeln.
  • Dissoziation: Hier können beispielsweise eine dysfunktionelle Dissoziation der psychischen zur biologischen Ebene entstehen, z.B. als Anorexia nervosa. 

Die Integrale Theorie bietet eine Möglichkeit, die biologische, psychosoziale und spirituelle Reaktionsfähigkeit einer Person auf die Herausforderungen der Umwelt wahrzunehmen und Störungen im Organismus bzw. im gesamten Lebenskontext einer Person zu identifizieren und zu behandeln. Hierbei ist es wichtig, die Waage zwischen dem wahrnehmend-kognitiv-symbolischen und dem direkten intuitiven nicht-lokalen Ansatz im Sinne der Einheit von Körper, Geist und Seele zu finden. Insbesondere ist wesentlich, den Patienten aktiver im Behandlungssetting einzubinden [39] sowie die Proaktivität im Lebenskontext des Patienten zu unterstützen [27], [43]. Dazu zählen:

  • Achtsamkeit und bewusstes Atmen [47], [85]
  • intrinsische myofasziale Vibration [3],
  • Meditation [33],
  • Stressbewältigungsstrategien [74],
  • kognitive Verhaltensansätze zur Integration schmerzbezogener Überzeugungen,
  • 15-Step-Therapieansatz der multimodalen bifokalen Integration © nach Liem [37], [38]; diese zeigte beispielsweise signifikante Ergebnisse in der Verbesserung von Spannungskopfschmerzen [83],
  • 6-Step der osteopathischen herzfokussierten Palpation nach Liem; dabei konnten eine signifikante Reduzierung von Angst sowie eine Stressreduktion registriert werden [84],
  • Förderung von proaktivem Verhalten seitens des Patienten mittels osteopathischen Councellings entsprechend der fünf osteopathischen Modelle [39], 
  • die persönliche spirituelle Praxis. 

Einen Überblick über die integralen Ansätze bei der osteopathischen Versorgung zeigt

 

Tab. 1: Integrale Ansätze im Bereich der Osteopathie

Näherung

Ziel

Therapeutische Beziehung 

Um den Aufbau einer stabilen therapeutischen Beziehung zu unterstützen, kommen empathische Kommunikationsfähigkeiten zum Einsatz, indem Präsenz gezeigt wird sowie den Patient*innen im Hier und Jetzt die volle Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aufgrund der wahrgenommenen Umstände, Gefühle und Bedürfnisse wird ein therapeutischer Ansatz ausgewählt und kommuniziert [37], [38]. 

Osteopathische Behandlung 

Systemische und spezifische osteopathische Manipulationen

Ausgehend von den Struktur-/Funktionsmodellen werden entweder systemische oder spezifische osteopathische Manipulationsansätze angewendet. Diese können auch kombiniert werden, um die Körperstatik zu verbessern (biomechanisch), das vegetative Nervensystem zu entlasten (neurologisch), gastrointestinale Beschwerden zu mindern (metabolisch), die Atmung sowie die Zirkulation der Körperflüssigkeiten zu verbessern (kreislaufwirksam-respiratorisch) und Stressoren zu identifizieren sowie die physiologische Reaktionsfähigkeit wiederherzustellen (biopsychosozial) [43].

Symptomorientierte Ansätze

Neben einer individualisierten Behandlung besteht auch die Möglichkeit, symptomgeleitet zu arbeiten, z.B. können geeignete Techniken aus Fall-Kontroll-Studien zu ähnlichen Symptomkomplexen abgeleitet werden [43].

Aktive Ansätze von Patient*innen

Damit die Patient*innen an ihrem Heilungs- und Genesungsprozess partizipieren können und nicht nur passive Empfänger*innen von Gesundheitsdienstleistungen bleiben, sollten auch aktive Ansätze (z.B. Bewegung und/oder Ernährungsberatung) verfolgt werden. Als Beispiel sollen an dieser Stelle das Einswerden mit dem Atem (Anhang 1) und intrinsische myofasziale Vibrationsübungen (Anhang 2) vorgestellt werden.

Des Weiteren könnte ein achtsamkeitsbasierter sowie auf Berührung aufbauender Ansatz gewählt werden, um alle Seins-Komponenten (Körper, Geist und Seele) der behandelten Person einzubeziehen; beispielsweise bietet sich die multimodale bifokale Integration© (MBI) hierfür an und soll kurz umrissen werden: 

Der osteopathische palpatorische Behandlungsansatz der MBI © ist darauf ausgerichtet, die Anpassungsfähigkeit der Patient*innen zu verbessern, um flexiblere Handlungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Herausforderungen aus der Umwelt (wieder-)herzustellen oder zu optimieren [37], [38].

  • Vorbereitung: Hier werden die therapeutische Beziehung aufgebaut, das Verfahren erklärt, Indikationen und Kontraindikationen abgeklärt und Stopsignale vereinbart.
  • Identifizieren und Bewertung der Belastung.
  • Lokalisierung der Belastungs-Region.
  • Lokalisierung der Belastungs-Blickrichtung.
  • Lokalisierung der Ressourcen-Region.
  • Lokalisierung der Ressourcen-Blickrichtung.
  • 9-Step-Palpationsinteraktion: Vielschichtige abgestimmte palpatorische Ansätze werden unter ständiger Wahrnehmung der Prozessdynamik angepasst. Diese verändern beispielsweise Bottom-up-Signale, Interozeptionen, Propriozeptionen etc. und darauf aufbauende emotionale und mentalisierende Dynamiken und Vorhersagefehler.
  • Körperfeld-Interaktionen.
  • Rhythmisch alternierender Fokus.
  • Prozessdynamik: In dieser Phase findet die eigentliche Bearbeitung statt. Patient*innen werden z.B. angeleitet, sich erwartungsfrei in einem „Flowzustand“ überraschen zu lassen.
  • Koregulation und weitere Ressourcen: Mittels individualisierter und dosierter koregulativer Interventionen wird ein ressourcenreicher Flowzustand gewährleistet.
  • Auspressen der Zitrone: Möglichen noch assoziierten somato-energetische-psychischen Dysfunktionsmustern wird Raum gegeben sich zu zeigen.
  • Ankern: Das Erreichte wird für den Alltag der Patient*innen zugänglich gemacht.
  • Distanzierungstechniken: Noch bestehende Belastungen werden mittels dosierter Distanzierungstechniken bis zum nächsten Termin abgespeichert.
  • Neubewertung: Die Patient*innen werden ermutigt, sich bedeutungsvolle Einsichten, die während der Behandlung entstanden sind, bewusst zu machen, evtl. mitzuteilen und zu verankern.

Diskussion


Das osteopathische Versorgungsmodell wird traditionell als ganzheitlich und personenzentriert beschrieben. Um einen Konsens für einen ganzheitlichen, evidenzbasierten, multimodalen, selbstreflexiven klinischen Argumentationsprozess in der osteopathischen Praxis zu finden, wurde in diesem Hypothesenpapier die Integrale Theorie als möglicher konzeptioneller Rahmen vorgeschlagen.


Die IT mit dem Vier-Quadranten-Modell wurde bereits 2006 in osteopathischen morphodnymischen Behandlungsansätzen [31] sowie in neuerer Zeit auch in der professionellen Krankenpflegepraxis [61] angewendet und als methodische Anleitung genutzt, um den Untersuchungs- und Behandlungsprozess in einer multiperspektivischen Weise zu strukturieren. Die klinische Praxis in unterschiedlichen Gesundheitsberufen sollte, neben der reinen Versorgung von Patient*innen, auch eine gesundheitsfördernde und fürsorgliche Perspektive im Sinne einer ontologischen Fürsorgekompetenz beinhalten. Der Erwerb von ontologischen Kompetenzen ist grundlegend für die osteopathische Pflege und essenziell innerhalb der Gesundheitswissenschaft und -praxis [1], [22], [54], [59], [77]. Ontologische Fürsorgekompetenz kann vor allem durch bewusste innere Arbeit des Gesundheitspersonals erreicht werden, und die IT ermöglicht die Schulung der Fähigkeit des Zugangs zu innerem Wissen, Erleuchtung und Intuition. Des Weiteren erlaubt sie eine breitere Sichtweise auf verschiedenen Gesundheitsebenen im Kontext des klinischen Szenarios sowie die proaktive Einbindung des Patienten in der therapeutischen Interaktion. Durch Anwendung von Wilbers Rahmenwerk könnten diejenigen Praktiken in den Fokus der Behandlung gestellt werden, welche auf die Eigenreflexion fußen, z.B. können Achtsamkeit seitens der Patient*innen im Behandlungssetting oder Zentrierungsübungen zu einer Harmonisierung der klinischen Begegnung beitragen [31], [40].


Ein weiterer Vorteil, welcher für die Implementierung des Vier-Quadranten-Rahmens im osteopathischen Setting spricht, besteht in der Möglichkeit, alle verschiedenen osteopathischen Struktur-Funktions-Modelle wie auch morphodynamische Sichtweisen zu integrieren, indem bewusst die vielfältigen Perspektiven der IT in die Behandlung miteinbezogen werden. Eine Perspektiverweiterung auf die psychosozialen Kontextfaktoren nebst der biologischen (mechanisch, postural, neurologisch, metabolisch, zirkulatorisch, respiratorisch) Ebene eröffnet neue Potenziale der Therapie. Zuvor vernachlässigte Perspektiven oder Standpunkte sowohl von den eigenen Patient*innen als auch innerhalb der osteopathischen Gemeinschaft können durch Anwendung der IT sichtbar und nutzbar gemacht werden.


Aus der Perspektive der IT betrachtet kann die Osteopathie als ein Behandlungsansatz angesehen werden, welcher ein dynamisches Gleichgewicht zwischen der menschlichen Geist-Körper-Funktion und der Umwelt (wieder-)herzustellen versucht. Dies umfasst ebenso die Unterstützung der Patient*innen, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und Kraft aus ihnen zu schöpfen sowie einen Sinn im Leben und innerhalb der Dynamik von Gesundheit und Krankheit zu finden, inkl. spiritueller Aspekte.


Dabei sollte die Proaktivität der Patient*innen mehr in den Vordergrund gestellt werden. Beispielsweise wurden (auf der Basis der fünf osteopathischen Modelle in Liem u. Tsolodimos [39]) den Patient*innen Wirkmechanismen psychoedukativ erklärt, um einerseits die Voraussetzungen zu bilden, richtige Entscheidungen in Bezug auf Lebensgewohnheiten zu treffen und andererseits dadurch Motivationen geschaffen, um proaktive Zugänge in Form von praktischen Tipps und Selbstübungen umzusetzen.

 

Schlussfolgerung
In diesem Hypothesenpapier wird der IT-Metarahmen als Mittel zur Zusammenführung und Kombination verschiedener theoretischer und konzeptioneller Perspektiven vorgestellt, die jeweils unterschiedliche, aber partielle Einblicke bieten, um menschliche Bedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen und Gesundheit und Heilung im Rahmen der osteopathischen Behandlung zu erreichen.
In diesem Hypothesenpapier wird ein mögliches Metarahmenkonzept zur Integration der verschiedenen theoretischen, konzeptionellen und partiellen Perspektiven innerhalb der osteopathischen Pflege vorgestellt – die Integrale Theorie. Diese bietet eine umfassende Betrachtungsweise menschlicher Bedürfnisse und gesundheitsbedingender Faktoren und zeigt Möglichkeiten auf, Menschen nachhaltig auf ihrem persönlichen Genesungsweg zu unterstützen. Eine Einführung der IT in die klinische Praxis der Osteopathie könnte die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsberufen fördern, ohne die eigenen Berufsgrenzen aus den Augen zu verlieren.


Historisch betrachtet, hat sich die osteopathische Versorgung stets auf die Befähigung von Patient*innen, sich selbst zu heilen, konzentriert [65]. Diese osteopathischen gesundheitsfördernden Prinzipien und Praktiken könnten im Rahmen der IT auch für andere Gesundheitsberufe interessant sein, und die IT könnte als konzeptionelles Modell die interprofessionelle Ausbildung und Praxis erweitern und bereichern [46].


Für die Beantwortung der Frage, ob eine individuelle und kollektive Innenperspektive auf Gesundheitsaspekte, wie sie die IT bietet, für die osteopathische Klinik von Vorteil sein würde, sind weitere Untersuchungen notwendig. Auf dem Weg zur Implementierung eines konzeptionellen Modells für osteopathische Praktiker*innen könnte die Findung eines gemeinsamen Konsenses über eine konsistente, plausible und nützliche Theorie – wie die der in diesem Hypothesenpapier vorgeschlagenen Integralen Theorie – ein erster Schritt sein. Ebenfalls nützlich für diesen Weg könnte die systematische Entwicklung von evidenzbasierten osteopathischen Pflegemodellen sein [16].

 

Anhang 1

Eins werden mit dem Atem

In körperlich entspannter, aufgerichteter und stabiler Körperhaltung richtet der*die Patient*in die Aufmerksamkeit sanft auf seine*ihre Atmung, die Bewegungen im Brustkorb, Bauchraum oder an den Nasenlöchern beim Ein- und Ausatmen.  Indem  auf verschiedene Bereiche und Aspekte zu richten, wird sanft und mit Empathie trainiert. Dabei werden z.B. die Atembewegung im Bauchraum oder die Hinwendung auf bestimmte Körperempfindungen als Anker für die Aufmerksamkeit benutzt. Dieses „Training“ findet in einer feinen dynamischen Balance von Disziplin und Empathie/ Weisheit statt. In einer fortgeschrittenen Variante kann auch eine offene ungerichtete Aufmerksamkeit geübt werden, die alle mentalen Dynamiken und Erfahrungsphänomene miteinschließt, ohne sich auf eines davon zu fokussieren. Durch diese Praktiken können sich nicht mehr angemessene, unflexible dysfunktionelle Reaktions- und somato-energetische-psychische Dysfunktionsmuster zunehmend lösen [85]. 

Anhang 2

Myofasziale Vibrationsübung für etwa 5 Minuten [39]

  • Mit dem Rücken an der Wand werden die Knie um etwa 90–100° gebeugt, sodass die Oberschenkel parallel zum Boden sind und die Unterschenkel im rechten Winkel dazu stehen. Diese Position wird gehalten, bis ein unwillkürliches Zittern in den Oberschenkeln wahrgenommen wird. 
  • Dann langsam aufrichten und sich von der Wand lösen. Die Knie nicht ganz durchstrecken, sondern leicht gebeugt halten, damit das Zittern gut geschehen kann. Die Atmung geht dabei tief in das Becken.
  • Das Zittern kann unterschiedliche Formen annehmen. Es kann sich in den Beinen abspielen. Es kann auch hochsteigen in das Becken und sich von dort weiter in die gesamte Wirbelsäule oder bestimmte Regionen bewegen.
  • Die Übung wird mit einer kurzen Entspannung, möglichst im Liegen, beendet.

 

Interessenkonflikt

Die Autoren geben an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.

 

Korrespondenzadresse

Torsten Liem

Osteopathie Schule Deutschland

Mexikoring 19

22297 Hamburg

tliem@torstenliem.de

 

Christian Lunghi

Via Clarice Tartufari 161

00128 Rom

Italien

christianlunghi@gmail.com

 

Literatur

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