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Die osteopathische Manipulationstherapie (OMT) kann verschiedene gynäkologische Beschwerden lindern

Eine schwangere Frau, die in Hamburg Kinderosteopathie erhält, liegt mit blauen Handschuhen bequem auf einem Bett.
Die osteopathische Manipulationstherapie (OMT) kann verschiedene gynäkologische Beschwerden lindern

Eine aktualisierte Meta-Analyse hat sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit von Osteopathie in der Gynäkologie beschäftigt. Damit wurde eine bereits 2016 erschienene Übersichtsarbeit ergänzt. Es wurden bei verschiedenen Krankheitsbildern positive Effekte gefunden, welche weiter unten näher beschrieben werden.

 

Wen die genauen Daten interessieren:

 

Methoden:

Für diese Meta-Analyse wurden die einschlägigen Datenbanken nach randomisierten, kontrollierten Studien, kontrollierten Vorher/Nachher-Studien, Fallkontrollstudien, Fallberichten und -serien und Beobachtungsstudien durchsucht. Dabei wurde nicht zwischen der Art der Behandlung unterschieden (standardisiert, halbstandardisiert oder auf den Bedarf des Patienten abgestimmte Behandlung). Die osteopathische Manipulationstherapie (OMT) wurde entweder allein oder in Kombination mit anderen Therapien angewendet. Einschlusskriterien für die Stichprobenauswahl waren Frauen mit gynäkologischen und geburtshilflichen Beschwerden, einschließlich Schwangerschaft, Wehen, Unfruchtbarkeit, Dysmenorrhoe, Beckenschmerzen und Menopause. Weiterhin wurde eine Qualitätsüberprüfung der nicht-randomisierten Studien vorgenommen.

 

Ergebnisse:

Insgesamt wurden 35 Studien in die Meta-Analyse aufgenommen, mit einer Gesamt-Stichprobengröße von 2632 Teilnehmerinnen. Das Durchschnittsalter lag bei 28,9 ± 10,5 Jahren. 

 

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass OMT zu einer Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung des Rückens in der Schwangerschaft beitragen könnte. Zwei Fallberichte berichteten, dass OMT bei Zwillingsschwangerschaften mit hohem Risiko und Polyhydramnion sowie zur Verbesserung der Sehschärfe nach Schwangerschaft sicher eingesetzt werden kann. 

 

Zudem wurden positive Effekte von OMT bei Geburten gefunden. So konnte eine OMT während des dritten Trimesters die Wahrscheinlichkeit für eine Hochrisikoschwangerschaft senken. Eine Kompressions-Behandlung des vierten Ventrikels zeigte in einer RCT-Studie keine statistisch signifikanten Unterschiede für die Entwicklung eines Hochrisikostatus oder einer Frühgeburt. Eine Pilotstudie kam zu dem Schluss, dass eine osteopathische Geburtsbegleitung dazu beitragen kann die Geburtsdauer (11,34 Stunden) im Gegensatz zu einer allgemeinmedizinischen Betreuung (16,57 Stunden) zu verringern. 

 

Eine weitere RCT-Studie befasste sich mit der Wirksamkeit und Sicherheit von OMT nach der Geburt, insbesondere bei der Behandlung von postpartalen unteren Rückenschmerzen sowie damit einhergehenden funktionellen Einschränkungen und Beckengürtelschmerzen.

Vier Sitzungen mit OMT wurden durchgeführt, welche individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen abgestimmt wurden. Andere Behandlungen zur Schmerzlinderung wurden nicht durchgeführt. Es kam zu einer signifikanten Verbesserung der Schmerzintensität (gemessen an der visuellen Analogskala) sowie zu einer Funktionsverbesserung in der OMT-Gruppe. Es wurde nur über Müdigkeit als Nebenwirkung berichtet.

 

Ebenfalls konnte eine individualisierte OMT Beckenschmerzen, Endometriose, Dysmenorrhoe und Vulvodynie lindern. 

 

Eine Studie kam zu dem Schluss, dass eine Behandlung der Chapman-Punkten und der viszerosomatischen Reflexe signifikant das Polyzystisches Ovarialsyndrom verbesserte. 

 

Schlussfolgerung:

Die Heterogenität der eingeschlossenen Studien ließ keine quantitative Analyse der Daten zu, weshalb keine klinischen Empfehlungen ausgesprochen werden konnten. Dennoch zeigen die Ergebnisse das Potenzial von OMT gynäkologische Beschwerden sicher und effektiv zu lindern, wenn sie ergänzend eingesetzt wird (Ruffini et al. 2022).

Literatur

Ruffini N, D’Alessandro G, Pimpinella A, et al. The Role of Osteopathic Care in Gynaecology and Obstetrics: An Updated Systematic Review. Healthcare. 2022;10(8):1566

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9408311/

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