Ein dritter Rhythmus, der sich von den respiratorischen und arteriellen Rhythmen unterscheidet, wurde am menschlichen Kopf identifiziert, indem mit einer Maschine eine direkte Messung der physischen Kopfbewegungen in einer Echtzeitabtastung der Daten durchgeführt wurde.
Die mittleren Beiträge zur Kopfamplitudenbewegung waren respiratorisch 88 mm, dritter Rhythmus 58 mm und arteriell pulsierend 13 mm.
Die in dieser Studie gemessene Rate des dritten Rhythmus ist vergleichbar mit Palpationen, die gleichzeitig die Traube-Hering-Mayer-Oszillationen (Nelson et al. 2006) und mit der Rate, die in einer großen Palpationsstudie von Sergueef et al. 2011 gemessen wurde.
Von dieser dritten, rhythmischen Bewegung wird angenommen, dass sie auf einen primären Atmungsmechanismus (PRM) zurück geht. Dieser PRM drückt sich insbesondere am Schädel aus, was ihn zu einer Grundlage für die kraniosakrale Osteopathie macht. Der primäre respiratorische Mechanismus kann als kranialer rhythmischer Impuls (CRI) gemessen werden. In einer dänischen Studie wurde durch Messungen der physikalischen Bewegungen (Atmung, arterieller Puls, dritter Mechanismus) am Schädel versucht, die Existenz des PRMs nachzuweisen. Dazu wurden 50 gesunde ProbandInnen in die Studie eingeschlossen, bei denen für 42 Minuten im liegenden Ruhezustand die Kopfschwingungen gemessen wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich ein kontinuierlicher dritter Rhythmus am Schädel zeigt, welcher sich getrennt von Atmung und arteriellem Puls entfaltet. Dieser Rhythmus unterliegt ähnlich zum Puls und zur Atmung einer dynamischen Physiologie mit durchschnittlich 6,16 Zyklen pro Minute. Weitere Studien mit einem objektiven Ansatz zur näheren Untersuchung dieses dritten Rhythmus‘ könnten für die Zukunft interessante Erkenntnisse für Klinik, Physiologie und Behandlung des menschlichen Kopfes liefern.
Auf der x-Achse ist die Zeit in Sekunden dargestellt, während die y-Achse die Amplitude der Bewegung in µm angibt.
Die Echtzeit-Aufzeichnung der rhythmischen Bewegungen am Kopf zeigten sich im Spektrum von 3 bis 90 Zyklen/Minute innerhalb von 42 min. Die gemessenen arteriellen Pulsationen reichten von 44 bis 78 Zyklen/Minute. Neben der arteriellen Pulsation wurden durch die Messung noch zwei weitere rhythmische Bewegungen bei allen 50 ProbandInnen sichtbar. Diese zeigten sich einmal in einem Cluster mit 4-7 Zyklen/Minute und in einem etwas breiteren Cluster mit 9-24 Zyklen/Minute. Letzteres konnte als die Atmung identifiziert werden, da die gleichen Rhythmen auch am Atemzwerchfell beobachtet werden können.
Der langsamere Rhythmus (4-7 Zyklen/Minute) ist ein separater dritter Rhythmus, der am Kopf gemessen wurde und sich von den respiratorischen und arteriellen Bewegungen unterscheidet. Dieser dritte Rhythmus drückt sich als Welle etwa in der Mitte zwischen maximaler und minimaler Amplitude innerhalb einer weiteren Wellenfunktion aus. Es zeigte sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit des dritten Rhythmus und der Atemfrequenz oder der arteriellen Pulsation. Bei ruhenden Personen tritt dieser Rhythmus mit 4,25-7,07 Zyklen/Minute auf, was einen Mittelwert von 6,16 Zyklen/Minute ergibt. Diese Bewegung wird als der dritte Rhythmus bezeichnet (Rasmussen et Meulengracht 2021).
Check it out: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33992252/
Rasmussen TR, Meulengracht KC. Direct measurement of the rhythmic motions of the human head identifies a third rhythm. J Bodyw Mov Ther. 2021;26:24-29