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Osteopathische Manipulations­therapie (OMT) bewirkt günstige Ver­änderungen von kardio­vaskulären autonomen Para­metern bei Rugby-Spielern

Zwei Rugbyspieler wetteifern auf einem Feld um den Ballbesitz.
Osteopathische Manipulations­therapie (OMT) bewirkt günstige Ver­änderungen von kardio­vaskulären autonomen Para­metern bei Rugby-Spielern

In einer aktuellen Studie wurden die Auswirkungen einer einzelnen OMT-Sitzung auf den mittleren arteriellen Druck, die Herzfrequenz (HR) und die Herzfrequenzvariabilität (HRV) bei Rugby-Spielern untersucht (Carnevali et al. 2021).

Während einer körperlichen Belastung, z.B. beim Training, muss das autonome Nervensystem (ANS) viele Anforderungen des Körpers gleichzeitig bewältigen. So konkurrieren die beanspruchten Muskeln mit der thermoregulatorischen Notwendigkeit einer ausreichenden Hautdurchblutung, der Aufrechterhaltung eines stabilen Blutdrucks sowie einer guten Durchblutung der inneren Organe (Michael et al. 2017). All dies wird außerhalb unserer Wahrnehmung autonom gesteuert, bis das Training beendet wird und es zu einer beginnenden kardialen autonomen Erholung kommt (Coote 2010). Eine vollständige Erholung tritt dann ein, wenn alle beanspruchten Systeme wieder auf das normale Ruheniveau zurückkehren (Terziotti et al. 2001). Besonders hohe Trainingsintensitäten korrelieren mit einer verlangsamten Erholung der Herzfrequenz und der Herzfrequenzvariabilität (Peçanha et al. 2014, Pecanha et al.  2013, Seiler et al. 2007, Terziotti et al. 2001). Eine zusätzliche psychische Belastung, wie sie bei einem Wettkampf gegeben ist, verstärken diesen Effekt noch (Barbero-Álvarez et al.  2012, Póvoas et al. 2012). Durch Erhebungen sind erhöhte HR- und HRV-Werte bis zu 24 Stunden nach einem Wettkampf bei SportlerInnen gefunden worden. Zudem wurde eine orthostatische Dysregulation des ANS bei Rugby-Spielern am Tag nach einem Wettkampf beobachtet (Edmonds et al. 2013). Diese veränderten Ruhe- und Reaktivitätsparameter bei SpitzensportlerInnen mit unvollständiger kardialer autonomer Erholung bergen potenziell gesundheitsschädliche Folgen und führen zu einer verminderten Leistung in Training und Wettkampf.

Die osteopathische Manipulationstherapie nimmt einen Einfluss auf die Arbeit des autonomen Nervensystems, indem sie zu einer gleichzeitigen Gefäßerweiterung, einer Entspannung der glatten Muskulatur und einer erhöhten Durchblutung beiträgt. In Studien konnte zudem gezeigt werde, dass OMT zu einem Anstieg der Herzfrequenzvariabilität in Ruhe führt und einem stressbedingten Absinken der HRV entgegenwirkt (Fornari et al. 2017, Giles et al. 2013, Henley et al. 2008). Somit ist OMT in der Lage die kardiale autonome Homöostase zu fördern.

 

Wen die genauen Daten interessieren:

Methoden:

In der vorliegenden Studie wurde ein randomisiertes, doppelblindes, scheinkontrolliertes Crossover-Design verwendet und es wurden Ruhe- und Reaktivitätsmessungen (Blutdruck, Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität) vorgenommen. Insgesamt haben 23 männliche Rugbyspieler an der Studie teilgenommen. Dabei wurde jeder Spieler viermal unter zwei verschiedenen Bedingungen (nach einem Spiel vs. kein Spiel). Nach dem Zufallsprinzip wurden die Probanden entweder der OMT oder einer Scheinbehandlung zugewiesen.

Ergebnisse:

18 bis 20 Stunden nach einem Spiel wurden eine Erhöhung beim Blutdruck und Herzfrequenz festgestellt sowie eine verringerte HRV im Vergleich zu einem Tag ohne Training.

Die einzelne OMT-Sitzung führte zu einem signifikanten Anstieg der HRV und einer signifikanten Senkung des Blutdrucks, unabhängig von der sportlichen Belastung.


Somit zeigt diese Studie einen deutlichen Nutzen einer einzelnen OMT-Sitzung für SpitzensportlerInnen in Bezug auf die kardiovaskulären autonomen Parameter.

Literatur

Barbero-Álvarez J, Boullosa DA, Nakamura FY, et al. Physical and physiological demands of field and assistant soccer referees during America’s cup. J Strength Cond Res. 2012;26(5):1383-1388

Carnevali L, Cerritelli F, Guolo F, et al. Osteopathic Manipulative Treatment and Cardiovascular Autonomic Parameters in Rugby Players: A Randomized, Sham-Controlled Trial. J Manipulative Physiol Ther. 2021;44(4):319-329

Coote JH. Recovery of heart rate following intense dynamic exercise. Exp Physiol. 2010;95(3):431-440

Edmonds RC, Sinclair WH, Leicht AS. Effect of a training week on heart rate variability in elite youth rugby league players. Int J Sports Med. 2013;34(12):1087-1092

Fornari M, Carnevali L, Sgoifo A. Single osteopathic manipulative therapy session dampens acute autonomic and neuroendocrine responses to mental stress in healthy male participants. J Osteopath Med. 2017;117(9):559-567

Giles PD, Hensel KL, Pacchia CF, et al. Suboccipital decompression enhances heart rate variability indices of cardiac control in healthy subjects. J Altern Complement Med. 2013;19(2):92-96

Henley CE, Ivins D, Mills M, et al.Osteopathic manipulative treatment and its relationship to autonomic nervous system activity as demonstrated by heart rate variability: a repeated measures study. Osteopath Med Prim Care. 2008;2(1):1-8

Michael S, Graham KS, Davis GM. Cardiac autonomic responses during exercise and post-exercise recovery using heart rate variability and systolic time intervals—a review. Front Physiol. 2017;8:301

Peçanha T, Prodel E, Bartels R, et al. 24-h cardiac autonomic profile after exercise in sedentary subjects. Int J Sports Med. 2014;35(03):245-252

Pecanha T, Paula-Ribeiro M de, Nasario-Junior O, et al. Post-exercise heart rate variability recovery: a time-frequency analysis. Acta Cardiol. 2013;68(6):607-613

Póvoas SCA, Seabra AFT, Ascensão AAMR, et al. Physical and physiological demands of elite team handball. J Strength Cond Res. 2012;26(12):3365-3375

Seiler S, Haugen O, Kuffel E, Autonomic recovery after exercise in trained athletes: intensity and duration effects. Med Sci Sport Exerc. 2007;39(8):1366-1373

Terziotti P, Schena F, Gulli G, et al. Post-exercise recovery of autonomic cardiovascular control: a study by spectrum and cross-spectrum analysis in humans. Eur J Appl Physiol. 2001;84(3):187-194

 

 

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